Entscheidungshilfen
Die Frage, ob kabelgebunden oder kabellos ist nicht nur eine Preisfrage.
Wird das System fest installiert, ist die kabelgebundene Variante oft vorzuziehen, das System ist immer sofort einsatzbereit, die Kabel können in den meisten Fällen sauber verlegt werden, oder man wählt direkt die Tischeinbauvarianten, die einge Hersteller anbieten.
Bezüglich der kabellosen Systeme ist die Akkufrage nicht zu vernachlässigen. Neben der Laufzeit ist die Austauschbarkeit des Akkus mitunter für die Einsatzbereitschaft entscheidend. Ist der Akku fest integriert, muss vor Ort am Platz über USB nachgeladen werden (so eine Steckdose vorhanden ist). Ist er austauschbar, setzen zwei Handgriffe die Sprechstelle wieder in Gang, so redundante Akuus vorhanden sind. Ein weiterer Nachteil des fest integrierten Akkus ist, dass die gesamte Sprechstelle in den Ladekoffer muss. Wird die Anlage mobil betrieben, sowieso immer abgebaut, ist dies egal. Könnten die Sprechstellen stehen bleiben, ist es mitunter mühsam.
Funkbasiert oder infrarot?
Sieht man einmal von Sonderlösungen ab, die im DECT-System arbeiten und seitens der Sprechstellen systembedingt limitiert sind, arbeiten funkbasierte Systeme heute alle in den W-Lan Bändern, also 2,4 GHz oder die Bereiche im 5 GHz Band. Das 2,4 GHz Band ist meist hoffnungslos überfüllt, die 5 GHz Bänder benötigen schon quasi Sichtverbindung zwischen Sender und Empfänger. Zwar scannen die Systeme mit ausgeklügelten Algorythmen die Bereiche ab und wählen teils im Betrieb springend jeweils den bestmöglichen Slot, aber zu viele Sender und Netze senken einfach die theoretisch mögliche Reichweite, abgesehen davon, dass auch vorhandene W-Lans gestört werden bzw. ebenfalls an Reichweite verlieren.
Infrarotlösungen arbeiten im für menschliche Augen nicht sichtbaren Bereich des Lichtes und benötigen in der Regel Sichtverbindung zwischen Sender und Empfänger. Zwar sind die heutigen Lösungen nicht mehr mit den Dolmetscher- und Hörhilfen-Infrarotanlagen vergangener Jahre zu vergleichen, inzwischen sind sie viel sensitiver und nutzen auch Reflexionen in hell gestrichenen Räumen, die Reichweite bleibt hinter den funkbasierten Systemen.
Bleibt die Abhörsicherheit. Licht ist durch Mauern und verdunkelte Fenster limitiert, Funksignale nur bedingt. In Bezug auf analoge Systeme war das früher ein entscheidendes Argument für Infrarot. Bei heutiger Digitaltechnik sind die Verschlüsselungen inzwischen so gut, dass sie ebenfalls abhörsicher sind. Oder anders formuliert, wer diese Codes knacken kann, wird auch andere technische Möglichkeiten kennen oder genügend kriminelle Energie haben, andersweitig zum Ziel zu kommen.
Fazit: es ist bei beiden Ansätzen von einer Abhörsicherheit auszugehen. Geht es um erhöhte Sicherheit, sind in der Regel weitere Sicherheitskonzepte anzuwenden.